Hardcore-Wrestling (engl. Hardcore Wrestling) ist eine Sonderform des modernen Wrestling und steht im Gegensatz zum traditionellen Wrestling.
Geschichte[]
Das Hardcore-Wrestling entstand als Antwort auf die damals populären Extrem-Sportarten, die ab Ende der 1980er bis Mitte der 1990er Jahre betrieben wurden. So firmierte das Hardcore-Wrestling in der ersten Zeit auch unter dem Begriff Extreme Wrestling und anderen Bezeichnungen.
Vorläufer waren die Street Fights und Death Matches der National Wrestling Association und der National Wrestling Alliance, die diese zwischen 1930er und den 1990er Jahren veranstaltete. Der Einsatz von Stacheldraht sollte dem tradionellen Wrestling-Stil eine besondere Brutalität verleihen. Im Gegensatz zum heutigen Hardcore-Wrestling der Independent- und der japanischen Ligen, wurde bei diesen stets auf eine gewisse Sicherheit der Akteure geachtet.
Bei den ersten regulär angesetzten Hardcore-Matches, ab 1989 in der japanischen Liga FMW, kam einer der Kontrahenten in der Regel mit einer Mülltonne zum Ring. In dieser Mülltonne war dann das so genannte "Garbage" (dt. Müll) aufbewahrt. Damit waren die erlaubten Gegenstände gemeint, die nun als Waffen in diesem Match eingesetzt werden durften. Eine andere Variante war, dass die Mülltonne bereits im Ring war, als beide Gegner diesen betraten. Bevor es den Begriff des Hardcore-Wrestling gab, wurde diese Wrestling-Variante auch als Garbage-Wrestling bezeichnet. Diese Variante wurde dann von der japanischen Wrestling-Promotion Big Japan in den frühen 1990er Jahren weiter entwickelt und etwas später von der damaligen ECW in den Vereinigten Staaten populär gemacht. In Japan galt bei diesen Matches die Formel: So viel Blut wie möglich und es wurden auch schwerste Verletzungen der Akteure von den Promotionen billigend in Kauf genommen.
Die verschiedenen Ansetzungen des heutigen Hardcore-Wrestlings sind allesamt aus dem Garbage-Stil des Wrestling weiter entwickelt und zeichnen sich heute vor allem durch den Verzicht auf Auszählen und Disqualifikationsregeln aus. So gibt es keine örtliche Beschränkung des Matches, sodass sich dieses sogar nach außerhalb der Halle, auf die Straße verlagern kann. Der Einsatz von Waffen ist für diese Match-Art praktisch obligatorisch.
Die ehemalige Wrestling-Promotion Extreme Championship Wrestling veranstaltete ihre Matches größtenteils unter den Hardcore-Regeln. Da diese dort quasi an der Tagesordnung waren, musste ihr Publikum auf eine andere Weise befriedigt werden. Die ECW führte die FTW Rules ein, indem sie den Wrestler Taz seinen eigenen Titel und die dazugehörigen Regeln erschaffen ließ. ECW-Matches unter FTW Rules standen zwischen den eigentlichen Hardcore-Matches und den Death-Matches anderer Ligen. Sie waren zwar ähnlich brutal aufgebaut und hatten offiziell keinerlei Regeln, doch achtete die ECW stets auf eine gewisse Sicherheit ihrer Wrestler. Die alte ECW verfuhr nach dem Motto: So viel Blut, aber so wenig Verletzungen wie möglich. Reale Schwerstverletzungen waren in der ECW sehr selten und alle bekannten schweren Verletzungen in der ECW waren echte (uneingeplante) Unfälle.
Die ehemalige Promotion World Championship Wrestling bezeichnete ihre Hardcore-Matches meist als Raven's Rules Matches, womit der von Raven ausgearbeiteten Storyline entsprochen wurde, dass dessen WCW-Matches immer nach ECW-Regeln geführt würden. Zuvor wurden in der WCW sogenannte Street Fights geführt, die sich stark am ECW-Stil orientierten. Etwas später wurde von der WCW auch ein eigenständiger WCW-Hardcore-Titel eingeführt.
Beim Wrestling-Marktführer World Wrestling Entertainment wird die Bezeichnung Hardcore Match am häufigsten benutzt. Zudem existieren dort zahlreiche Synonyme wie Street Fight, Extreme Rules Match, No Holds Barred Match oder ECW Rules Match, bei diesen darf man aber nur im Ring pinnen oder aufgeben.
Aus dem Hardcore-Wrestling enstand in der Folgezeit das moderne Deathmatch-Wrestling.